Buntbartschloss

Beim Buntbartschloss (Kürzel: BB) erfolgt die Unterscheidung der Schliessungen durch die als Schweifung bezeichnete Form des Schlüssellochs. Der Bart des Schlüssels muss eine dem Schlüsselloch angepasste Schweifung aufweisen, um in letzteres hineinzupassen. Beim eigentlichen Schliessvorgang hebt der Bart des Schlüssels die den Riegel arretierende Sperre an, so dass dieser freigegeben wird und greift in eine Ausnehmung an dessen Unterseite ein.
Bei weiterer Drehung des Schlüssels wird nun der Riegel soweit verschoben, bis der Schlüsselbart die Ausnehmung wieder verlässt und durch das Wegdrehen des Bartes die Riegelsperre, durch Federkraft unterstützt, wieder abgesenkt wird und den Riegel durch Eingriff an seiner Oberseite arretiert. (siehe Bild)
Dies bedeutet, dass jeder, auch abweichend geformte, Schlüssel, der durch das Schlüsselloch passt und die richtige Bartgrösse hat, den Schliessvorgang ausführen kann. Mit einem aus Draht gebogenen Haken ("Dietrich") kann praktisch jedes Schloss dieser Art betätigt werden. Um dies zu erschweren hat man (vor allem in Frankreich) zwischen Riegel und Sperre ein zusätzliches(vom Besatzungsschloss übernommenes, dort als Mittelbruch bezeichnetes) Hindernis in Gestalt einer dünnen Blechplatte eingebaut. Um diese zu umgehen besass der Bart des Schlüssels in der Mitte einen radial verlaufenden Spalt, der den Bart in zwei Hälften teilte, von denen eine die Sperre anhob und die zweite den Riegel bewegte.
Doch auch damit ist die Sicherheit gegen Aufsperren sehr gering, das Abschliessen hat mehr einen symbolischen Charakter bzw. juristische Gründe.

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